Mittwoch, 17. Dezember 2008

Zwei Räder und acht Beine

Nein, ich rede nicht von einem neuartigen Spinnenroboter, sondern von denen hier:

Nigerianische Motorradtaxen, Okada genannt.

Davon gibt es hier mehr als Autos und sie ersetzen sowohl andere Taxen als auch den Großteil der öffentlichen Verkehrsmittel.
Wofür die meisten von uns einen Kombi oder sogar einen Anhänger bräuchten, dafür reicht in Nigeria ein einziges Okada.

Manchmal sieht man sie mit Schweinen, Ziegen oder anderen Viechern fahren, ein anderes mal mit Leitern oder ähnlich langen Balken auf den Schultern.

Einmal habe ich sogar drei Leute gesehen, die damit eine Egge transportiert haben (oder nennt man das nicht so? Jedenfalls dieses Riesending, das normalerweise hinter einen Traktor gehört.)



Hier ein Schulbus, wie sich unschwer an den grünen Schuluniformen erkennen lässt.




Und wieso sollte man nicht auch als Familie zusammen fahren?





Dieses Bild hier stammt von der Seite eines Nigerianers, der hier sehr anschaulich über die nigerianische Sicht der Dinge berichtet hat.


Wen sollte ein solcher Anblick auch schon stören?

Kennt ihr das Rätsel mit dem Bootsfahrer, der einen Wolf, ein Schaf und einen Kohlkopf auf die andere Flussseite transportieren möchte?

Ich bin mir nicht sicher, ob man dieses Rätsel einem Nigerianer stellen könnte, denn es setzt voraus, dass man die drei Sachen nicht gleichzeitig transportieren kann, und ihm das zu erklären dürfte schwierig sein.

"God will do it" lautet hier das durchgehend befolgte Motto: Solange Gott will, dass ich keinen Unfall habe, werde ich auch keinen haben.

Wenn Gott nicht möchte, dass mein Auto auseinanderfällt, brauch ich es auch nicht zu reparieren.

Letztens waren wir im "Blue Elephant", einem Resturant nah beim Büro, und haben die Dachkonstruktion der Terasse bewundert - besser gesagt uns gewundert, dass sie hält.
EIn Arbeitskollege meinte daraufhin, dass die Nigerianer sich wahrscheinlich sagen, dass Gott schon dafür sorgt, dass es nicht zusammenbricht.
Antwort Papa: "Also wenn ich Gott wäre, dann würde ich überhaupt nicht wollen, dass das hält!!" :)

Dass man nicht an Gott glauben könnte ist übrigens auch völlig unvorstellbar, wie ich gestern am eigenen Leib erfahren habe - man versucht mich jetzt zum Christentum zu überreden (Ihr kennt den Unterschied zwischen überzeugen ud überreden? Jaa, in diesem Fall muss es überreden heußen...)
Ich habe schon überlegt, ob ich einfach sage ich hätte heut Nacht eine Erleuchtung gehabt und bin jetzt gläubig, aber davon hat Papa mir abgeraten: Dann müsste ich wahrscheinlich mit zur Kirche.
Die feiern sie übrigens jeden Freitag die ganze Nacht durch - so lautstark wie bei uns Disco.

Und ab und zu kann man am Wochenende morgens früh, wenn man garantiert noch schlafen möchte (und zwar auch normale Leute, nicht nur ich!) einem Priester zuhören, der mit Lautsprecher durch die Straßen läuft und "die gute Botschaft" verkündet...

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

...zum christentum überreden oder überzeugen, ja da gibt es schon einen unterschied! vor 3-4hundert jahren wurden nigerianer jedoch weder dazu überredet noch davon überzeugt, sondern dazu gezwungen!...mit allen erdenklichen mittlen wohlgemerkt...

Khaaro hat gesagt…

Hey Yannic!
Immer wieder interessant zu erfahren, wer so alles mitliest! :)

In diesem Falle haben die Missionare aber - mal völlig ungeachtet der Maßnahmen - scheinbar vollen Erfolg gehabt.
So überzeugt wie hier sind nur die wenigsten Christen in Deutschland.

Anonym hat gesagt…

so khaaaaro, ich finde deine leser sollten wissen wieso nigeria hinsichtlich der infrastruktur und gewalt so ein abgefucktes land is...

...nigeria, als ein an öl sehr reichhaltiges land, ist die weltweite 8größte ölexport-nation. man sollte meinen, das dieser reichtum dem land und der bevölkerung an zu sehen ist wie etwa in den arabischen ländern...denkste. der grund für die misere is die kombination aus rücksichtslosen und unverantwortlichen öl'risen' wie SHELL und den korrupten regierungen nigerias der letzten jahrzehnte.
nicht nur profitiert die regierung (eigentlich das land!) einen zu niedrigen prozentsatz an shell & co.s einnahmen, zudem hat sie auch in den letzten 50 jahren ca. 300-400 milliarden(!) us$ unterschlagen...geld was einfach verschwunden ist, was eigentlich an die kommunen verteilt werden und in infrastruktur investiert werden sollte.
ein weiteres problem ist das ölvergießen (sog. oil spills) von denen es in den letzten 30 jahren ca 6000(!) gab, grund dafür sind u.a. pipeline lecks, überwiegend von shells pipelines (ist halt der größte ölkonzern vor ort), wie sie nicht unüblich sind...shell aber bis zu 3 monate braucht sich diesen lecks zu widmen und sie zu schließen. shell behauptet, dass die anwohner der lecks ihnen den zugang lang verwähren, diese sagen jedoch dass das nicht der fall sei...aussage gegen aussage!! fakt ist, dass die anwohner der meilenweiten ölverdreckten seen und gewässern sich zum großen teil von den dortigen fischen ernährten. fische gibts es vielerorts nun nicht mehr, es wird zunehmend gehungert, und die leute(oftmals kinder die sich vom fischfang ihre schulsachen leisten) müssen lange fußmärsche zurücklegen um in weniger konterminierte seen etc., mit geringem fischbestand, fische zu fangen...öl in den gewässern ist eine regelrechte misere in nigeria, die auch nicht so schnell, wenn jemals, behoben wird.
das dritte große problem ist die anti-government-bewegung, die aufgrund der korruption entstand und immer größer werdende milizen hervorgebracht hat wie z.b. die 'niger delta' gruppe, bestehend aus zum teil gewöhnlichen leuten mit normalen berufen, wie lehrer, bauarbeiter, bauer etc., die sich 'für das volk' gegen die regierung stellen und nach und nach aufrüsten...sie besitzen viele verstreute camps in schwer erreichbaren gegenden/wäldern in ganz nigeria. die regierung bzw unternimmt nix gegen sie, warscheinlich aus angst, offiziell aber aus diplomatischer wertschätzung...wer 's glaubt... sollte es in den nächsten 5-20 jahren einen bürgerkrieg in nigeria geben, sollte dies zumindest keinen von euch mehr überraschen.
selbige milizen nehmen auch des öfteren arbeiter der ölkonzerne als geiseln und sabotieren rafinerien und pumpanlagen um ein zeichen zu setzten, resultierend in ca. 20% weniger einnahmen in '08 als erwartet (lies: verluste in millardenhöhe for konzerne und regierung + steigendem ölpreis weltweit!).
mein fazit lautet eindeutig: FUCK shell und co., FUCK die regierung!!!!!! (entschuldigt die wortwahl)
wie dem entgegengewirkt werden kann weiss ich leider nich, ich glaub das weiss keiner so genau...allerdings wussten wir schon immer 'power corrupts, and absolut power corrupts absolutely!',das hilft aber natürlich keinem.

das problem außerdem in afrika ist generell, dass für hilfsprojekte viel zu häufig den regierungen das geld gegeben wird mit den worten; 'bitteschön, baut!'...denkste wieder! damit zb. firmen/regierungen/hilfsorganisationen die projekte finanzieren auch den erbau erreichen, müssen immer entprechende leute vor ort sein, die das geld, die dortigen baufirmen etc. regulieren...ansonnsten wird das nix.
das ölfirmen sich an derartigen machenschaften beteiligen wär jedoch ein wunder!!!!

tut mir echt leid caro, dass dich so vieles anwidert...hättest dich vllt a bisserl mehr informieren sollen, ich glaub dann wär das alles halb so schlimm ;)

p.s.: törlich les' ich mit ;) ...bist du weihnachten wieder da? 22. brauhaus? bis dennis

(damit auch alle die möglichkeit haben sich zu informieren um nicht ein zu einsichtiges bild von nigerias misständen von caro zu bekommen, poste ich selbigen kommentar mehrmals...nicht wundern!)

Wolfram hat gesagt…

Hallo Yannic, da muss ich mal was zu sagen. Ich bin seit 1999 abwechseld und seit frühjar 2005 permanent in Nigeria und glaube auch etwas hinter die Kulissen sehen zu können.
Was Du da wiedergibst ist im wesentliche das was die europähische bzw welltweite Presse uns glauben machen will.
Sorry wenn ich wiederspreche aber das stimmt so einfach so nicht!
Die Ölkonzerne sind ganz gewiss keine heiligen und machen gutes Geld hier.
Aber das das Land zu wenig von den Öleinnahmen bekommt ist ein Mährchen, das sich hartnäckig hält.
Die gegenwärtig gültige verteilung der Öleinnahmen wurde ausgehandelt vor ein paar Jahren, als der Öl preis auf seinem niedrigsten Stand war zwischen 15 und 20$. Damals wurde ausgemacht das von den Einnahmen zunächst die kosten (damals etwa 2$/Barrel) abgezogen werden und vom Rest jeder seinen Anteil entsprechend seiner Beiteiligung and SPDC (Shell Petroleum Development Company of Nigeria) bekommt. Shell also 30%, NNPC (Nigerian National Petroleum Company) 51%, Total 11% und Agip 8%. Dieser Zins wurde damals aber als $ Betrag fest geschrieben nicht als Betieligung. Das heist Shell bekommt heute immernoch knapp 6$/Barrel
und entprechend kleinere beträge die anderen Öl multis. Die Öl multis können davon immer noch gut leben, weil das Reingewinn ist. Das gross der Einnahmen geht an die NNPC. Zu 160%/Barrel Zeiten hat NNPC also über 140$/Barrel eingesackt aber glaube ja nicht das man hier in Port Harcourt irgend welche infrastruktur aktivitäten erlebt hat. Der Governer hat sich ein paar neue Hubschrauber und einen privaten Landeplatz in sein grudstück bauen lassen weil die Strassen ja so schlecht sind und das doch einem Governer nicht zu zumuten ist. (Man hätte von dem Geld auch eine Menge strassen in Port Harcourt sanieren können).
Trotzdem hat die NNPC oder die Regierung kein geld in der Kasse und schuldet gegenwärtig Shell über 1.3 Milliarden $.
Zu den Oil spils:
Alle neuen Projekte in der Öl industrie werden seit etwa 10 Jahren nach Europähischen standards ausgeschrieben UND gebaut.
Nur dass NNPC keinerlei Gelder für Wartung und Reparaturen freigibt, mit dem Erfolg, das nach 2-3 Jahren fast nichts mehr funktioniert.
Den Begriff "Wartung" gibt es im Nierianische Vokabular nicht. Alles wird in die Grütze gefahren bis es wiklich nicht mehr geht. Und wenn dan Geld da ist wird's halt neu gebaut.
Das ist aber Ursache für nur eine winzigen Bruchteil der verschmutzung. Der Hauptteil der s.g. Oil spills kommt von Öldiebstahl, der hier gang und gäbe ist.
Da werden in den Sümpfen Pipelines absolut unsachgemäss angebohrt um das Rohöl in Bartschen zu klauen. Wenn die Bartsch dann voll ist fährt sie weg und das öl läuft infach weiter. Das Stört die Diebe nicht weiter. Im Gegenteil, wenn sie das Öl verkauft haben kommen sie grad wieder. Ab und zu wir dann ausversehen auch mal eine Gas oder eine Product (Benzin) Leitung agebohrt. Die geht dann hoch und tötet ein paar hundert Nigerianer.
Wenn der Betreiber da hinn will um zu reparieren muss erstmal tagelang verhandelt werden wieviel Geld an die Gemeinden zu zahlen ist damit man überhaupt an die Leckstelle ran kommt. Und dass öl fliess derweil munter weiter in die Flüsse.

Nee, man kann den Öl multis viel unterstellen aber die Verschmutzung haben die Nigerianer ganz alein zu verantworten. Meine erfahrung ist das es Ihnen einfach sch.. egal ist.
Nach dem Motto: as ist Gottes wille".

Seit ich hier binn weiss ich dass man von dem was in den Medien berichtet wird absolut nichts ungeprüft glauben kann.

Khaaro hat gesagt…

Na, Yannic, lesen wir die Neon?

Glaub mir: dass ich hier auf vieles stoße, das ich nicht verstehe, liegt nicht an mangelndem Vorwissen.

Wie mein Vater schon geschrieben hat arbeitet er seit einigen Jahren in Nigeria und da kann man sich denken, dass ich seitdem auch davon erzählt bekommen habe.

Mal ganz davon abgesehen habe ich (erinnerst du dich, SeminarFach Europa-Afrika?!) meine Hausarbeit über das "Paradox of Plenty" am Beispiel vom Ölvorkommen in Nigeria geschrieben.

Und auch schon da wurde ich dafür kritisiert, Kritik an Nigeria geäußert zu haben.

Es tut mir leid, falls einiges aus dem Zusammenhang gerissen falsch verstanden werden kann, aber ich glaube mit den meisten "meiner Leser" habe ich auch schon im Vorfeld über Nigeria gesprochen.

Natürlich ist nicht der einzelne Nigerianer schuld zum Beispiel an der schlechten Infrastruktur, natürlich steckt sich die korrupte Regierung aus dem Norden das Geld aus dem Süden in die eigenen Taschen und natürlich sind die Ölkonzerne keine Wohltäter.

Trotzdem würde auch dir hier auffallen (und zwar wie ich glaube genauso negativ wie mir) dass die Leute hier einfach - unabhängig von der Lebenssituation - eine ganz andere Mentalität haben.

Mag sein, dass das auch daran liegt, dass man hier früher nicht für den Winter vorsorgen musste wie in Europa, wo man verhungert ist wenn man sich nicht schon im Sommer für den Winter etwas zurückgelegt hat.

Was immer es ist, in dieser Kultur herrscht einfach eine gewisse Kurzsichtigkeit und Nehmermentalität, und das hat wenig mit Öl zu tun.

Mhh, vielleicht sollte ich ein Forum einrichten, die Kommentarfunktion scheint bald nicht mehr zu reichen! :)

Wir kommen leider erst am 23. zurück, deswegen kann ich nicht zum Jahrgangstreffen kommen...
Aber es hört sich an, als wärst du über Weihnachten zuhause? Dann sieht man sich ja bestimmt noch, vielleicht ja am 25 in Hützel?

Anonym hat gesagt…

Hey Khaaro und Wolfram (sofern gestattet),
also ich lese nicht die Neon, vielmehr informiere ich mich beim CNN und der BBC. ;)

Finds jedenfalls großartig auch mal die andere Sicht der dinge zu hören!!! ...wieso ich diese noch nicht kannte liegt einfach daran, dass Shell sich grundlegend weigert ihren Standpunkt der Presse darzulegen!!!!!!!!!! (So etwas wirkt immer verdächtig...egal in welchem Zusammenhang!)
Das die Regierung einen Großteil der schuld trägt ist gewiss, kein Zweifel, und nach vie vor ist es bedauernswert das dem Lande dadurch Wohlstand verwährt bleibt.

Fühle mich jetzt jedenfalls um ein gutes Stück Wissen, in dieser Angelegenheit, bereichert...dankeschön!

Die Sache ist einfach die, dass man in Afrika Geschäfte (gemeint sind solch große Projekte, wie die der Ölkonzerne) nicht ohne weiteres im westlichen Stil abschließen darf, da die 'Uhr' dort einfach anders tickt,so dass wir sie kaum lesen können. Einfach einer afrikanischen Regierung so und so viel Geld in die Tasche zu stecken ist, wie es die Geschichte so oft erzählt hat, einfach verantwortungslos!! Vielmehr muss man direkt in Infrastruktur investieren, damit etwas geleistet wird. Das hätte meiner Meinung nach Shell wissen müssen bzw. in Angriff nehmen müssen! Dafür dass das nicht geschehen ist/geschiet, mach ich einzig und allein Shell verantwortlich!!!!!! (Ich lasse mich gerne eines besseren belehren!)

Ein derartiges Bild sieht man allerdings ständig in der ganzen Welt in verschiedensten Branchen, 'fette' Konzerne schließen Verträge mit Regierungen armer Länder ab und glauben sie 'hätten alles richtig gemacht'. Anschließend wird lieber weggeschaut, man habe mit dem Ganzen nichts zu tun, die anderen sind schuld(!) und...'man habe doch alles richtig gemacht'!

(Falls Ihr euch durch meine Sicht der Dinge(teils die der 'weltweiten presse') persönlich angegriffen fühlen solltet, bitte ich um Entschuldigung!)




ahoi Khaaro,

also zunächst einmal find ich es cool, dass du blogst und was zu erzählen hast und ich lese interessiert mit...es hört sich einfach alles so negativ an und ich kann dich auch voll verstehen. mein problem is nur, dass die meisten leser denken werden "alles scheiße in nigeria"(was ja in vielen hinsichten auch so von uns empfunden wird). ich finde es nur wichtig, dass die leser auch die chance haben sollten zu erfahren wieso manche dinge so sind wie sie sind!

da ich halb aus ghana komme und einst 3 wochen dort war, bin ich bestens mit der west-afrikanischen mentalität vertraut...sie zu verstehen ist jedoch auch für mich ein nicht zu lösendes rätsel und ich muss sagen, das ein oder andere was du zu erzählen hast bringt mich doch arg zum schmunzeln :)

naja, ich hoffe jedenfalls, dass dich das alles dort nicht zuuuuuuuu sehr geschockt hat...ich mein immerhin warst du mit deinem papa zusammen, das ist doch großartig!!

weiss noch nicht ob ich am 25. in hützel sein werde, die warscheinlichkeit ist natürlich dennoch hoch.
dann trinken wir einen!! ;)

cheers,
yannic

Wolfram hat gesagt…

Yannic,
du vergisst eins, nicht Shell arbeitet in Nigeria sondern SPDC. Shell ist zwar Betriebsführer mit seinen 30% aber ohne ausdrückliche Zustimmung von NNPC (51%) läuft absolut garnichts. (Abkürzungen siehe oben)
Ich hab mich auch gefragt warum Shell damit nicht einfach an die Öffentlichkeit geht. Die Frage ist aber relativ leicht zu beantworten. Man würde damit die Regierung öffentlich and den Pranger Stellen und währe schneller draussen als man gucken kann. Die Chinesen stehen schon lange scharrend vor der sprichwörtlichen Tür. Und so unternehmerisch ist Shell dann natürlich schon, das man dann lieber den ganzen sch.. lieber in Kauf nimmt als das Geschäft anderen zu überlassen.
Das problem in Nigeria hat nichts mit Shell zu tun.
Das schlimste was dem Land passieren konnte, war das man überhaupt Öl gefunden hat. Seit dem nämlich glauben alle Nigerianer, das öl könne alle reich machen ohne das man dafür arbeiten müsste, bensonders die ohnenehin schon wohlhabenden (bei denen klapts ja auch).
Alle anderen Resoucen (und derer hat Nigeria mehr als alle anderen afrikaninschen Länder, mehr sogar als die meisten G8 Staaten) beiben seit dem ungenutzt liegen.
• Das Land könnte Milliarden aus der Turismus industrie machen aber man ist unfähig die entsprechende Infrastruktur aufzubauen. Ausserdem sind sich Nigerianer sowiso zu schade jemanden zu bediehnen (schlechte voraussetzung für ein Tourismus geschäft). Folglich gibt’s hier auch keine Touristen (ausser Carolin).
• Nigeria hat vor dem Öl Palmöl exportiert, die meisten felder liegen inzwischen brach und das Palmöl mus inportiert werden.
• Nigeria hat den fruchtbarsten Boden ganz Africas, genug um den ganzen Kontinent zu ernähren, aber Nigeria importiert Lebenmittel.
• Nigeria hat Bauxit, Einsenerze, Gold, und ich weiss nicht was alles, aber nichts davon wird erschlossen. Es gibt zwar ein Aluminiumnütte nicht weit von hier, aber die steht seit vielen Jahren.
• Noch schitsofrener verhält es sich mit dem öl: Niegria hat nominell dreimal höhere installierte Raffinerie-kapazität als Eigenbedarf. Gleichzeitig hat aber der zuständige Minister ein Kaftstoffimportgeschäft und garkein interesse daran das die Raffinerien laufen. Er steckt die entsprechenden Wartungs und Reparatur Gelder lieber in die eigene Tasche. Also werden die Dinger nicht gewartet und das Land muss zwei drittel seines Benzin- und Dieselbedarfs importieren, zu seinen gunsten natürlich. Wer das öffelich macht ist morgen tot.
• Genauso verhält es sich mit Strom. Der zuständige Minister betreibt ein Generatorimportgeschäft und auch er hat kein Interesse an einer stabilen Stromversorgung. Ergo gibts stabilen strom nur in Abuja und in den virteln in denen Regierungsmitglieder wohnen. Alle anderen müssen eigenene Generatoren kaufen und betreiben, und weil es auch keine Fachkäfte für die Wartung gibt, sind die Dinger alle paar Jahre kaput und müssen ersetzt werden. Auch der Man ist milliardär. Und auch er wird jeden umbringen lassen, der sich seinem Geschäft in den Weg stellt.
• Anlich verhält es sich mit Entwiclungshilfegeldern und Spenden. Ich würde keinen müden Cent für Nigeria spenden. Nicht weil ich es den Armen nich gönne, sondern weil ich weiss das der Lövenanteil des Geldes auf die Konten reicher Korupter Nigerianer wandert. Wenn Du z.B. eine million Euro in die Hand nehmen woltest um hier eine Schule oder ein Krankenhaus zu bauen, müstest Du mehr als die Hälfte für Genehmigungen und Bestechungen ausgeben. Selbst die Gemeinde für die Du das bauen wolltest würde kassieren.
• Uso weiter und so weiter und soweiter.

Alle Nigerianer die nicht an der Regierung beteiligt sind werden dir betätigen das alles noch relativ Reibungsloss und ordentlich funktionierte, solange die Engländer noch das Land regiert haben. Damals hiess Port Harcourt mit beinahmen noch Garden City und soll etwa so schön wie Calabar gewesen sein. Heute ist es eine einzige Müllhalde.
Ich bezweifle auch, dass ein geordneterer Rückzug der Engländer gehölfen hätte.
Ich glaube das ist eine Mentalitätsfrage. Nigerianer sind von Ihrer Natur her egoistischer, rücksichtsloser und auch aggressiver als andere Afrikaner. Und es gibt kein nigerianisches Nationalbewustsein.
Man ist nich Nigerianer, sondern man ist Ibo order Hauser oder was weis ich. Und für einen Hauser ist das Leben eines Ibo wertloss. Nur wegen dieser Mentalität konnte der sklavenhandel im 16. Jahrundert so „efolgreich“ sein. Ohne die aktive Hilfe verfeindeter Stämme die sich gegenseitig weggefangen und verkauft haben, hätten die Holländer, die Englender und wer da alles sonst noch mitgemischt hat nie so viele Sklaven aus dem Land schaffen können. Das mindert keinesfalls die Schuld die das Abenland damit auf sich geladen hat, aber es eklärt schon ein bisschen den gegenwärtigen Zustand des Kontinennts.

Wolfram hat gesagt…

Das merkwürdige ist, dass die Nigerianer das alles genau wissen.

Meine Arbeitskolegen, Kunden und die Kollegen von unserer nigerianischen Partner Gesellschaft sind alles Leute aus der s.g. nigerianischen Mittelschicht. Wohlhabend aber nicht reich.
Meistens arbeiten dafür auch beide.

Sie lieben politische diskussionen und wissen genau woran das Land Krankt. Sie wissen auch wie es hier aussehen könnte, weil sie alle schon öfter in Europa und USA waren und auch sich durchaus auch der verfügbaren Resourcen bewusst sind.

Von denen kommt folgender Satz:

Wenn man alle Nigerianer nach Deutschland und alle Deutschen nach Nigeria bringen würde, dann würde in zwei Jahren Nigeria so aussehen wie heute Deutschland.........
aber leider auch umgekehrt.

Sie wissen woran es liegt. Aber keiner wird deshalb sein Verhalten ändern.