Mittwoch, 3. Dezember 2008

Chapman und andere "Leckereien"

Wie ich überrascht festgestellt hab, erfreut sich dieser Blog ja mittlerweile einer wachsenden Leserschaft - schön, dass ich auf Interesse stoße, da hat man gleich noch mehr Lust zum Schreiben.

Gestern habe ich das erste Mal ein typisch Nigerianisches Essen probiert: Gemüsesuppe.

Vorweg: Nigerianer lieben es sehr sehr scharf. Und zwar so scharf, dass es selbst meinem Vater oft zu scharf ist. Und wer ihn kennt, der weiß, was das heißt!!

Gestern war ich zur Mittagszeit in der Küche des Büros, eigentlich nur, um etwas zu holen.
Aber dort saßen einige der nigerianischen Mitarbeiter und aßen Cassava (auch Manioc genannt, ein Knollengemüse, das vorwiegend in Brasilien, Thailand, Indonesien und Nigeria angebaut wird und vor allem als Beilage, Brei oder Fladen verzehrt wird) mit Vegetable soup - wovon ich auch probieren sollte.
Das essen sie mit den Fingern, formen aus dem Cassava-Brei kleine Kugeln und tunken die dann in die Vegetable Soup.
Ich hab vorsichtshalber möglichst viel Cassava (das eigentlich nach gar nichts schmeckt) und wenig Vegetable soup genommen - und musste trotzdem fast Feuer spucken.

Und bevor ihr fragt, wie es mir geschmeckt hat: mein Vater sagt immer, der nigerianische und der deutsche Geschmack sind miteinander nicht kompatibel - falls ihr versteht, was ich meine! ;)

Da ich mich anstandshalber nicht getraut habe zu fragen, ob ich ein Bild davon machen kann, ist dieses hier aus dem Internet.
Aber das was ich probiert habe, sah in etwa genauso aus. Appetitlich, nicht wahr?

Weitere traditionelle Speisen sind zum Beispiel die auch besonders hübsch anzuschauende Egusi Soup mit Melonen und/oder Kürbis (rechts) und die Pepper Soup, die sogar ganz gut schmecken soll, mir aber höchstwahrscheinlich ein "bisschen" zu scharf wäre.

Etwas gibt es hier allerdings, das mir wirklich sehr sehr gut schmeckt: Chapman.
Das ist ein roter, mit Gurken servierter, etwas bitterer Cocktail, der wohl aus Nigeria kommt und den man woanders auch nicht bekommt.
Soweit ich weiß ist da Fanta, Sprite, Johannesbeersaft oder -likör und Angostura Bitters drin, und wenn man will kann man das mit Campari trinken.
Echt lecker!

Mein Vater trinkt natürlich lieber Bier - wovon man hier übrigens auch deutsches bekommt: In Port Harcourt gibt es die Grand Brewery, die von Deutschen betrieben wird, und und das Bier soll nach "Experten"-Meinung (Ich selbst hab da ja wenig Ahnung von!) auch wirklich gut schmecken.
Ansonsten gibt es hier die nigerianische Heinekentochter Star und sowas wie Gulder etc. Becks bekommt man hier auch, aber das soll geschmacklich nicht viel mit dem zu tun haben, das man aus Deutschland kennt...

4 Kommentare:

Traumwandler hat gesagt…

Na dann Prost-Mahlzeit

Heißt es bei euch also nicht "Das Auge ist mit"?

Khaaro hat gesagt…

Das ist ja das Problem: bei UNS schon - nur anscheinend bei den Nigerianern nicht! ;)

Wolfram hat gesagt…

Doch, doch, doch, auch nigerianische Augen essen mit. Sieht doch alles ganz appetitlich aus, oder etwa nicht??? Ist 'n bisschen wenig fürn nigerianer. Eine normale Portion ist ewa doppelt so viel, und das Morgens Mittags und Abends. Aber sonst, treibt einem das soch das Wasser im Mund zusammen, speziell der Geruch.
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Uaaaahhhhh

Na ja, villeicht doch nur wenn man hier aufgewachsen ist und sich von klein auf nicht dagegen wehren konnte.
Wie gesagt europäische und nigerianische Geschmäcker sind schlicht und einfach inkompatibel.

Traumwandler hat gesagt…

Kann man das denn irgendiwe imulieren?